Gedichte

häutung



manchmal möchte ich haut abstreifen

larvenleben verlassen

über gewässern und lilien schweben

schön sein und begatten im flug



oft fühl ich mich wohl in schimmernder höhle

kaum hörbar die rufe der vögel

wo ich lese in meinen gesichtern

entschlüpfe als schmetterling



zuweilen bin ich der ungeborene

umgeben von gläserner haut

neugierig kreise ich über dächern

leuchte in fenster hinein





ende oktober


sieh das sonnenrot im garten

und das tiefe gelb der birke

schau das blütenblau im topfe

und diese späten rosen

die nicht welken wollen



fühlst du wie schön

der herbst noch sein kann



schwarze vögel fressen

letzte beeren und sammeln sich

während du und ich

die abendkühle spüren

und den weg ins haus finden